Einführung in die WebQuest-Methode
Überblick für Eilige ;-)
 
Ziel WebQuests für Eilige soll Ihnen einen kurzen Überblick über das WebQuest-Verfahren liefern, wobei folgende Fragestellungen im Vordergrund stehen:
  • Was sind WebQuests?
  • Wie funktionieren WebQuests?
  • Von welchem "Lernerbild" gehen WebQuests aus?
  • Welche Rolle hat der Lehrende?
  • Wo können WebQuests eingesetzt werden?
  • Welche Chancen bieten WebQuests?
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Definition WebQuests Frei übersetzt bedeutet WebQuest "abenteuerliche Spurensuche im Internet". In der Literatur werden WebQuests auch als komplexe computergesstützte Lehr- / Lernarrangements bezeichnet. WebQuests können über das Internet abgerufen werden oder sie sind lokal auf den Rechnern der LernerInnen als html-Dateien abgelegt. In der Regel sind sie nach einer mehr oder weniger einheitlichen Struktur aufgebaut. Im Rahmen von WebQuests arbeiten SchülerInnen aktiv an der Aneignung von Wissen. 

WebQuests sind ein didaktisches Modell, um sinnvoll mit PC und Internet zu arbeiten.

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Struktur/Elemente von WebQuests
  1. Normalerweise beginnt ein WebQuest mit einer für die Lerner authentischen Fragestellung, Problemsituation usw., die idealerweise die LernerInnen so motiviert, dass sie sich aus eigenem Interesse der Thematik und widmen und ggf. einen Lösungsansatz finden wollen. (Einführung, Thema)
  2. Hieran schließt sich die Aufgabenstellung an, deren Komplexität vom Thema und vor allem von der Zielgruppe abhängt. Die Aufgaben werden in der Regel in Gruppen bearbeitet. (Aufgaben)
  3. Für die Bearbeitung der Aufgabenstellung ist eine Materialienaufstellung vorhanden, in der neben Links ins Internet auch auf weitere Materialien (Bücher, lokal vorhandene Software usw.) hingewiesen wird. (Materialien)
  4. Die anschließende Prozessbeschreibung soll den LernerInnen konkrete Handlungshilfen / Unterstützung für die Lösung der Aufgabenstellung geben. (Prozess)
  5. Am Ende des WebQuests sollen die Lernenden die Möglichkeit erhalten, den Lernprozess kritisch zu reflektieren und zu bewerten. Hierzu kann auch eine Bewertung durch den Lehrenden herangezogen werden. (Evaluation)
  6. Zum WebQuest gehört auch die Präsentation der einzelnen (Gruppen-) Ergebnisse in adäquater Form - beispielsweise als Internet- bzw. PowerPointpräsentation oder als Worddokument. (Präsentation)
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Anwendungsbereiche von WebQuests WebQuests können mit der Grundschule beginnend in allen Schularten und in der Erwachsenenbildung unabhänig vom Unterrichtsfach eingesetzt werden, da sie immer vom Lehrenden auf die entsprechende Zlelgruppe und deren Kompetenzen konzipiert und zugeschnitten werden können.
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Bild vom Lerner In WebQuests wird nicht davon ausgegangen, dass den LernerInnen Faktenwissen übergestülpt werden soll. WebQuests sind so angelegt, dass die LernerInnen, auf der Grundlage von authentischen Situationen, selbst Wissen konstruieren können. Dabei wird davon ausgegangen, dass
  • Lernen ein aktiver und konstruktiver Prozess ist. Dazu gehört, dass der Lernende zum Lernen motiviert ist und Interesse an dem hat bzw. entwickelt, was er tut und wie er es tut.
  • Lernen ein selbstgesteuerter Prozess ist, bei dem der Lerner Steuerungs- und Kontrollfunktion übernimmt.
  • Lernen ein sozialer Prozess ist – Lernen interaktiv ist.
  • Lernen situations- und kontextgebunden ist. Durch die Verwendung realer Kontexte ist für den Lerner ein Transfer leichter möglich. (Vgl. Mandl & Reinmann-Rothmeier)
WebQuests verfolgen einen gemäßigt konstruktivistischen Ansatz von Lernen.
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Rolle des Lehrenden Die Rolle des Lehrenden entwickelt sich weg von der des Wissensvermittlers hin zum Coach bzw. Lernbegleiter. Der Lehrende steht nicht mehr im Zentrum der Wissensvermittlung, sondern der Lernende.
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Chancen von WebQuests Aufgrund ihrer Struktur können WebQuests auf unterschiedlichen Kompetenzstufen der Lernenden eingesetzt werden. Beginner, ungeübte Lerner können Instruktionen erhalten, Fortgeschrittenen wird über das Internet Freiraum eröffnet, sich mit der Fragestellung vertiefend und nach eigenen Interessensschwerpunkten zu beschäftigen. Mit Hilfe der vorgegebenen Materialien (Links) wird das Problem "lost in cyberspace",  das häufig zu beobachten ist, wenn SchülerInnen "einfach" eine Internetrecherche zu einer Thematik durchführen, vernachlässigbar.

WebQuests stellen eine Möglichkeit dar, im Unterricht lernerzentriert zu arbeiten sowie Computer und Internet sinnvoll einzusetzen. Voraussetzung ist allerdings, dass sich die Lehrenden mit den zugrundeliegenden lerntheoretischen Aspekten zumindest ansatzweise auseinandersetzen. WebQuests können als Bausteine für einen anderen Unterricht angesehen werden.

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Neugierig geworden? Im Internet finden Sie eine Vielzahl von Informationen über WebQuests. Als Einstieg in die Thematik (für den schulischen Bereich) eignet sich auch Heinz Mosers Buch "Abenteuer Internet". Erfinder von WebQuests sind der Amerikaner Bernie Dodge und der Australier Tom March. Seit 2001/02  finden sich immer mehr deutschsprachige Seiten zu WebQuests im Internet.

Eine ausführliche Materialiensammlung bietet Ihnen die Möglichkeit, sich vertiefend mit dem didaktischen Konzept von WebQuests auseinderzusetzen.  Unterrichtsbeispiele für diverse Fächer unterschiedlicher Schularten lassen sich dort ebenso finden.. 

Hier kommen Sie zur Site "WebQuests -  Ein Konzept für einen sinnvollen Computer- und Interneteinsatz an Schulen", die von mir als Grundlage für eine Lehrerfortbildungsmaßnahme konzipiert wurde.

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Kontakt/Feedback Über ein Feedback zur Idee von WebQuests und / oder über diese Site, würde ich mich freuen:

Sonja.Gerber@web.de

Ich bin Ihnen auch dankbar, wenn Sie mich auf nicht funktionierende Links aufmerksam machen.

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zur Lehrerfortbildung
WebQuest-Eingangsseite
Materialien über WebQuests

© Sonja Gerber 2002, 2003, 2004

zuletzt geändert  23.12..04